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AT 2023, 2 x 45 min

WIEN, WIE ES NIEMALS WAR

 

 Große Utopien und kühne Pläne vergangener Zeiten digital erbaut und ins heutige Stadtbild versetzt. Dreidimensionale Modelle lassen das ungebaute Wien wirklich werden.

Wer weiß wie Wien heute aussehen würde, wenn die großen Architektur Visionen der letzten Jahrhunderte verwirklicht worden wären. Kaum ein Stein wäre auf dem anderen geblieben. Große Wiener Wahrzeichen hätten ein anderes Gesicht.

In der zweiteiligen Dokumentation WIEN WIE ES NIEMALS WAR spürt Regisseurin Judith Doppler einigen der kühnsten Pläne aus Wiens Baugeschichte nach. Anhand ausgewählter Beispiele werden grundlegende städtische Veränderungen erlebbar, gesellschaftlich Ängste und Nöte auf neue Art und Weise sichtbar. Mit 3D Renderings, eingesetzt in die heutige Umgebung, wird klar wie utopisch, aber auch positiv radikal man sich in den letzten Jahrhunderten Wien gedacht hat.

Historische Ereignisse und Erfahrungen spiegeln sich in den überraschenden Entwürfen und Plänen wider, Expertinnen und Experten ordnen diese in den historischen und gesellschaftlichen Kontext ein und schildern die Diskurse, die Zeitgenossen über das ungebaute Wien führten.

Teil 1 beginnt mit der Idee eines zentralen Bahnhofs am Stephansplatz. Der Zentralbahnhof hinter dem Stephansdom hätte die Hälfte der innerstädtischen Bausubstanz verdrängt, durch den Dampfbetrieb die ganze Stadt mit Ruß und Asche überzogen, aber auch den Tourismus – der neue Geschäftszweig des 19. Jahrhunderts angekurbelt. Der imposante, komplett utopische und nicht realisierbare Entwurf von Fischer von Erlach für Schönbrunn I, ist ein beeindruckendes Beispiel, wie man sich im Barock die bauliche Repräsentanz der Habsburger gedacht hat. Wir sehen Otto Wagners Vision der "unbegrenzten Großstadt“. Es ist seine Reaktion auf den Wachstum und die Ausdehnung der Stadt, aber auch auf die Verelendung tausender Menschen die im Liberalismus ausgebeutet werden. Den Abschluss der zweiteiligen Dokumentation bildet die Utopie einer modernen Großstadt mit der Donau als Anschluss an die Welt. Leopold Bauer legt 1918 den Entwurf eines monumentalen Schifffahrtsgebäudes vor, das Wien endlich zu einer internationalen Hafenstadt machen soll.

So hat man Wien noch nie gesehen.